Newsnational Sonntag, 16.06.2013 |  Drucken

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KRM zum Projekt „Wegweiser“ des NRW-Innenministeriums

Das Konzept muss sowohl inhaltlich als auch begrifflich gemeinsam mit den Vertretern der islamischen Religionsgemeinschaften überarbeitet werden

Der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen Ralf Jäger hat diesen Montag im Rahmen der Veröffentlichung des Verfassungsschutzberichts das Projekt „Wegweiser“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Erklärtes Ziel des Projektes ist es, in Kooperation mit kommunalen und lokalen Partnern muslimische Jugendliche vor dem abdriften in extremistische Kreise zu schützen bzw. sie aus derartigen Kreisen herauszuholen. Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) kritisiert den Ansatz des NRW-Innenministeriums wegen des fehlenden ganzheitlichen und nicht ausreichenden partizipatorischen Ansatzes im Kampf gegen Extremismus.

„Gerade in einer Zeit, wo fast wöchentlich Übergriffe und Schändungen an Moscheen zu verzeichnen sind, Hassdelikte und rechtsextremistische Gewalt gegenüber Muslimen zunehmen und das Thema Islamfeindlichkeit und struktureller Rassismus bis in die Mitte der Gesellschaft gerückt ist, vermissen wir ein Sicherheitskonzept zum Schutze der Muslime und ihren Einrichtungen“, so KRM-Sprecher Aiman Mazyek. „Zudem müssen islamfeindliche Straftaten endlich als Form der politisch-motivierten Kriminalität behördlich erfasst werden.“, betonte Mazyek weiter.

Das Konzept muss sowohl inhaltlich als auch begrifflich gemeinsam mit den Vertretern der islamischen Religionsgemeinschaften überarbeitet werden, das Projekt darf die Kulturalisierung und Vermengung nicht zusätzlich fördern. Nur so gibt es eine realistische Chance nachhaltig, vertrauensvoll und effektiv im Sinne einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung zu arbeiten.

Dabei muss die bereits geleistete Tätigkeit in diesem Zusammenhang politisch und gesellschaftlich gewürdigt werden. Denn die im KRM organisierten Religionsgemeinschaften bieten eine breite und vielfältige Unterstützung für muslimische Jugendliche an, fördern gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe und wirken für ein harmonisches Zusammenleben.




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