islam.de - Druckdokument - Druckdatum: Montag, 29.04.24
http://www.islam.de/24202.php


islam.de - Alle Rechte vorbehalten

Sonntag, 28.09.2014

Indiens Premierminister Modi soll vor US-Gericht aussagen

Die Maßnahme erfolgte auf die Klage der Menschenrechtsorganisation «American Justice Center». Sie wirft dem heutigen Premierminister im Namen von zwei Opfern eine Verantwortung für Verbrechen gegen die Menschlichkeit, außergerichtliche Tötungen, Folter sowie mentale und physische Verletzung mehrheitlich muslimischer Geschädigter vor

Neu Delhi/New York (KNA) Indiens Premierminister Narendra Modi sieht sich unmittelbar vor einem Staatsbesuch in den Vereinigten Staaten mit einer Aussageaufforderung durch ein US-Bundesgericht konfrontiert. Das Gericht in New York verlangt von Modi eine Stellungnahme zu den antimuslimischen Ausschreitungen, die sich 2002 unter seiner Regierung im indischen Bundesstaat Gujarat ereigneten, wie indische und US-amerikanische Medien (Freitag) meldeten. Der Regierungschef der hindu-nationalistischen Bharatiya Janata Party wird am Samstag zu einem fünftägigen Besuch in den USA erwartet. Bei den Unruhen in Gujarat, die durch einen Brand in einem Zug mit Hindu-Pilgern ausgelöst worden waren, kamen 1.200 Menschen ums Leben, vor allem Muslime. Den Berichten zufolge hat Modi 21 Tage Zeit, um sich vor dem Gericht zu erklären. Die Maßnahme erfolgte auf die Klage der Menschenrechtsorganisation «American Justice Center». Sie wirft dem heutigen Premierminister im Namen von zwei Opfern eine Verantwortung für Verbrechen gegen die Menschlichkeit, außergerichtliche Tötungen, Folter sowie mentale und physische Verletzung mehrheitlich muslimischer Geschädigter vor. Dass die gerichtliche Aussageaufforderung irgendwelche Auswirkungen auf den Besuch Modis hat, gilt als unwahrscheinlich. In Zusammenhang mit den Unruhen von Gujarat hatten die USA ein Einreiseverbot gegen Modi verhängt; dieses wurde jedoch mit seiner Wahl zum Premierminister und der damit verbundenen Immunität hinfällig.