Newsnational Dienstag, 20.09.2016 |  Drucken

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen: Muslimische Bundeswehrsoldaten sind "unverzichtbar"

Warum religiöse und kulturelle Vielfalt in der Bundeswehr funktioniert und gebraucht wird

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hält
Soldaten mit muslimischem Hintergrund für «unverzichtbar» für die
Bundeswehr. Bei Auslandseinsätzen gebe es derzeit etwa 170 von ihnen,
sagte die Ministerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag).
Mit ihren Sprach- und Kulturkenntnissen erleichterten sie den Zugang
zur jeweiligen Bevölkerung. Bei der Bundeswehr gebe es Soldaten mit
türkischer, afrikanischer oder arabischer Abstammung sowie sehr viele
Russlanddeutsche, so von der Leyen. «Rund 15 Prozent der
Beschäftigten hätten einen »Migrationshintergrund«.

Desweiteren sprach sich der Zentralrat der Muslime bereits im Juli 2011 für eine Öffnung der Bundeswehr für islamische Geistliche aus. Der Vorsitzende des Zentralrats begründete dies mit geschätzten 1600 muslimischen Soldaten in der Bundeswehr. Seelsorger seien nach Ansicht des Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, zum Ausüben des Glaubens muslimischer Soldaten notwendig. „Wir brauchen muslimische Seelsorger in der Bundeswehr“, sagte Mazyek.

Am Ende des Jahres 2015 schließlich, nahm sich Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen der Frage an, ob denn muslimische Seelsorger in der Bundeswehr notwendig seien und bejahte dies. «Wir begrüßen sehr, dass sich Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen dieser Frage angenommen hat, und wir freuen uns auf ein demnächst geplantes Gespräch mit ihr zu diesem Thema», erwiderte der Vorsitzende Aiman Mazyek. Die Einstellung von Seelsorgern für die rund 1600 muslimischen Soldaten wäre seiner Ansicht nach ein «wichtiges integrationspolitisches Signal». Die Geistlichen müssten Deutsch sprechen.
Am 23. Februar 2016 kamen ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek und Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) kamen zu einem ersten gemeinsamen Meinungsaustausch in Berlin im Verteidigungsministerium zusammen.
Gemeinsam war man sich einig, dass in der Bundeswehr die Entwicklung der Gesellschaft sich wieder spiegeln und dass auch dort der Prozess der Integration unterstützt werden sollte. Konkret wurden seitens des Zentralrates die Themen wie Besetzung eines Militärimams für die muslimischen Rekruten, der lebenskundlichen Unterricht durch muslimische Seelsorger und die Besetzung eines muslimischen Experten im Beirat der „Inneren Führung“ angesprochen. Man vereinbarte eine Fortsetzung der Gespräche, insbesondere auch im Hinblick auf die gemeinsame Herausforderung durch den Zustrom der Flüchtlinge in Deutschland.Ursula von der Leyen erklärte: „Die Menschen in der Bundeswehr brauchen das Gefühl, dass sie getragen werden in ihrem Dienst; in schwierigen Situationen und auch bei kritischen Entscheidungen. Sie wünschen sich, dass die Bevölkerung hinter ihnen steht.“ 



Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hält Soldaten mit muslimischem Hintergrund für «unverzichtbar» für die Bundeswehr. Bei Auslandseinsätzen gebe es derzeit etwa 170 von ihnen, sagte die Ministerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag). Mit ihren Sprach- und Kulturkenntnissen erleichterten sie den Zugang zur jeweiligen Bevölkerung. Bei der Bundeswehr gebe es Soldaten mit türkischer, afrikanischer oder arabischer Abstammung sowie sehr viele Russlanddeutsche, so von der Leyen. «Rund 15 Prozent der Beschäftigten hätten einen »Migrationshintergrund«.



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