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Dienstag, 22.11.2016


Schloss an der Universität Osnabrück

Kulturelle Bildung in Moscheen

Das Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück kooperiert mit dem Museum für Islamische Kunst

Am Institut für Islamische Theologie lassen sich seit 2010 Imame und religionspädagogisches Personal weiterbilden. In den Schwerpunktbereichen Jugendarbeit und Extremismusprävention eignen sie sich wichtige Kenntnisse an, von denen die gesamte Gemeinde direkt profitiert. Die Teilnehmenden vertiefen Ihre Kenntnisse der Verhältnisse in Deutschland und begleiten die Gemeinden dabei, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.

Für die Imame und das pädagogische Personal in den Gemeinden ist die Kenntnis der sozialen, rechtlichen und historischen Rahmenbedingungen in Deutschland von großer Bedeutung. Ebenso, wie der Weg der Bildung für die muslimische Jugend: „Besonders die junge Generation prägt im Wesentlichen das Bild des Islam in Deutschland als Bürger dieses Landes“, erläutert Prof. Dr. Bülent Uçar, Direktor des Instituts für Islamische Theologie.

Bisher haben schon über 100 Teilnehmende dieses bundesweit einmalige Angebot wahrgenommen. 2015 wurde das Weiterbildungsprogramm dann inhaltlich erweitert. Durch die Kooperation mit dem Museum für Islamische Kunst wird es möglich auch die Kulturelle Bildung stärker in die Arbeit der Moscheen einzubinden. Diese können ihren Gemeinden dadurch ein breiteres Bildungsangebot machen und zusätzlich auch das Wissen von den Kulturen der Herkunftsländer vieler deutscher Muslime und Muslimas vermitteln.

Alle Kunstwerke des Museums konnten erst durch den engen Kulturkontakt zwischen den Kulturen der islamischen Regionen entstehen und haben so gesehen einen „Migrationshintergrund“. Daher holt das Kooperationsprojekt ihre Entstehungsgeschichte in die Gegenwart. Es wird gezeigt, was die Kunstwerke für die gegenwärtige Gesellschaft aussagen und welche Bedeutung die geteilte Geschichte von Muslimen, Juden und Christen auch heute noch hat.

Auf diese Weise können die Moscheen mit der Kulturellen Bildung auch aktuelle Fragestellungen von Mehrfachidentität und Zugehörigkeit aufgreifen. Das ist ganz im Sinne von Prof. Dr. Stefan Weber, dem Direktor des Museums für Islamische Kunst: „Das Museum für Islamische Kunst besitzt ein einmaliges Potenzial, um wichtige gesellschaftliche Prozesse konstruktiv zu begleiten.“

Hierbei ergänzt sich die kunstgeschichtliche Expertise des Museums sehr gut mit der religionspädagogischen Expertise des Instituts, was auch zum anhaltenden Erfolg des Weiterbildungsprogramms beiträgt.