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Dienstag, 07.03.2017

Jordanien fordert Ende israelischer Arbeiten am Tempelberg

Erneute Verstoße Israels: Vorgehen gegen internationales Recht sowie gegen den isralisch-jordanische Friedensvertrag

Amman (KNA) Jordanien hat Israel aufgefordert, Arbeiten an den Omajaden-Palästen an der Südmauer des Tempelbergs einzustellen. In einem Protestschreiben an die israelische Botschaft in Amman heißt es laut Bericht der staatlichen jordanischen Nachrichtenagentur Petra (Mittwochabend), die Arbeiten stellten einen Übergriff auf Land der islamischen Wakf-Behörde dar und verletze den historischen Status quo.

Wie Petra berichtet, richtet sich der jordanische Protest gegen Israels Bau von Gehstegen aus Holz und Beton sowie die Anbringung von Hinweistafeln, die die Stätte als jüdische Reinigungsbäder aus der Zeit des Zweiten Tempels bezeichneten.

Das betroffene Gebiet liege unter der Jurisdiktion der Wakf-Behörde. Israel verstoße mit dem Vorgehen gegen internationales Recht sowie gegen den isralisch-jordanische Friedensvertrag. Damit gefährde Israel die Beziehungen beider Länder und die Bemühungen um eine Beruhigung der Lage am Tempelberg.

Der Tempelberg, arabisch «Haram al-Scharif» (edles Heiligtum) ist für Juden, Muslime und Christen eine wichtige Heilige Stätte. Bis zur Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 befand sich an dieser Stelle der jüdische Tempel, zentrales Heiligtum Israels. Zahlreiche mythische und biblische Traditionen und Legenden wie die Erschaffung Adams und Evas, die Opferung Isaaks und die Himmelfahrt Mohammeds sind mit dem Ort verbunden.

Die im Südosten der Jerusalemer Altstadt oberhalb des Kidron-Tals gelegene Stätte ist bis heute stark umstritten. Immer wieder kommt es zu Spannungen und blutigen Konflikten.