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Montag, 03.04.2017

«Sein Regenbogen hatte drei Farben: Würde, Chance und Gleichheit»

Religionsführer gedenken Anti-Apartheid-Aktivist Ahmed Kathrada - Wegbegleiter Nelson Mandelas nach muslimisch- religiösen Rechten begraben

Johannesburg (KNA) Mehrere Religionsführer haben am Mittwoch im südafrikanischen Johannesburg des verstorbenen Anti-Apartheid-Aktivisten Ahmed Kathrada gedacht.

Bei der muslimischen Beisetzung, welche nach muslimisch- religiösen Rechten vollzogen wurde, würdigte der anglikanische Erzbischof Thabo Makgoba den Kampf Kathradas für Demokratie an der Seite von Nelson Mandela. «Sein Regenbogen hatte drei Farben: Würde, Chance und Gleichheit», sagte der Repräsentant der christlichen Gemeinde. An der Trauerfeier nahmen auch muslimische, jüdische und hinduistische Religionsführer teil.

Kathrada war am Dienstag im Alter von 87 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung in einem Johannesburger Krankenhaus verstorben. Als langjähriger Weggefährte von Nobelpreisträger Mandela hatte er sich für ein demokratisches Südafrika eingesetzt. Er zählte zu den letzten drei überlebenden Angeklagten des Rivonia-Prozesses von 1963, bei dem er an Mandelas Seite zu politischer Haft und Zwangsarbeit auf der Gefängnisinsel Robben Island verurteilt worden war.

Kathrada gilt in Südafrika auch über seinen Tod hinaus als moralische Leitfigur. Staatspräsident Jacob Zuma ordnete bis Mittwochabend eine offizielle Staatstrauer an. Dem Begräbnis und der öffentlichen Trauerfeier blieb Zuma jedoch fern, nachdem Kathradas Familie den Regierungschef öffentlich ausgeladen hatte. Das bestätigte ein Sprecher am Mittwoch. Stattdessen sollte Vizepräsident Cyril Ramaphosa die Regierung repräsentieren. Wenige Wochen vor seinem Tod hatte Kathrada für Aufsehen gesorgt, als er die Führung des regierenden Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) kritisierte. Er hatte Staatspräsident Zuma nach etlichen Korruptionsskandalen zum Rücktritt aufgefordert.