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Mittwoch, 31.05.2017

Muslime helfen Christen bei der Flucht vor religiös begründeten Extremisten

Kämpfe zwischen Terroristen und der Staats-Armee um philippinische Stadt Marawi - Muslimin Salma Jayne Tamano und ihre Familie haben 39 Christen erst versteckt und dann zur Flucht verholfen - mehr als 100 Menschen starben

Manila (KNA) In der umkämpften philippinischen Stadt Marawi haben laut einem Pressebericht Muslime 39 Christen zur Flucht vor Extremisten verholfen. In Marawi auf Mindanao liefern sich die philippinische Armee und Kämpfer der islamistischen Terrorgruppe "Maute" seit einer Woche erbitterte Gefechte. "Maute" versteht sich als Vorhut der Milizen des "Islamischen Staates" (IS) auf Mindanao. Die Muslimin Salma Jayne Tamano und ihre Familie hätten 39 Christen erst versteckt und ihnen dann zur Flucht verholfen, sagte der Vizegouverneur der Provinz Lanao del Sur, Mamintal Adiong, der Zeitung "PhilStar" (Onlineausgabe Sonntag).

Die Christen hätten 36 Stunden lang auf dem Boden liegend ohne Nahrung ausharren müssen, bevor die Flucht möglich gewesen sei. "Das ist eine gute Geschichte der Einheit zwischen Muslimen und Christen, die man der Welt erzählen muss", sagte Adiong der Zeitung. Diese berichtete zudem, in den vergangenen Tagen seien mehr als 100 Christen von einem humanitären Notfallteam der Verwaltung der "Autonomen muslimischen Region Mindanao" vor den Terroristen in Sicherheit gebracht worden. Wegen der Kämpfe zwischen Terroristen und der Armee hatte Staatspräsident Rodrigo Duterte zuletzt das Kriegsrecht über Mindanao verhängt.

Die Kämpfe in Marawi gingen unterdessen auch am Sonntag weiter. Die Luftwaffe bombardierte die Stadt und die Armee griff Stadtviertel, in denen sich Terroristen verschanzt haben sollen, mit Artillerie an. Nach eigenen Angaben hat die philippinische Armee Marawi inzwischen unter ihre Kontrolle gebracht. Man konzentriere sich jetzt auf die "Säuberung von Terroristen", wird der Armeesprecher, Brigadegeneral Restituto Padilla, von philippinischen Medien zitiert.

Bei den Kämpfen sollen bislang mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen sein. Die meisten der 200.000 Einwohner Marawis hätten aus der Stadt fliehen können, hieß es. Mehr als 2.000 Personen säßen aber im unmittelbaren Gefechtsgebiet fest. Mindestens 19 Zivilisten seien von Terroristen hingerichtet worden, berichteten philippinische Medien.