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Donnerstag, 24.08.2017

Amnesty: "Gefangen im tödlichen Labyrinth"

Tausende Zivilisten im syrischen Rakka in Lebensgefahr - IS greift Flüchtende mit Sprengfallen und Scharfschützen an -

Rakka/London (KNA) In der nordsyrischen Stadt Rakka schweben laut Amnesty International Tausende Zivilisten in Lebensgefahr. Die Bevölkerung sei im Zuge der Kämpfe um die Kontrolle der Stadt von allen Seiten unter Beschuss geraten, heißt es in einem Bericht der Menschenrechtsorganisation vom Donnerstag.

Tausende Menschen säßen in einem "tödlichen Labyrinth" fest. Seit Beginn der Offensive zur Rückeroberung Rakkas im Juni seien Hunderte Zivilisten getötet oder verletzt worden.

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) greife Flüchtende mit Sprengfallen und Scharfschützen an und setze Menschen als lebende Schutzschilfe ein, berichtet Amnesty unter Berufung auf Augenzeugen. Hinzu kämen Luftangriffe und Artilleriefeuer der US-geführten Militärkoalition, die die bewaffnete Gruppe der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) unterstützt.

Überlebende hätten weiter berichtet, dass die von Russland unterstützen syrischen Regierungstruppen Zivilpersonen in Dörfern und Lagern südlich des Euphrat bombardiert hätten. Dabei seien völkerrechtswidrige Streubomben zum Einsatz gekommen.Amnesty appelliert an die Konfliktparteien, Zivilisten vor Angriffen zu schützen und sichere Fluchtwege aus dem Kampfgebiet zu gewähren. Die genaue Zahl der Zivilpersonen, die in Rakka festsitzen, ist nicht bekannt. Schätzungen der Vereinten Nationen reichen von 10.000 bis 50.000.