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Mittwoch, 11.10.2017

Pakistans Islamgelehrte fordern Ende von Extremismus und Terror

Ulema-Rat: Niemand darf für Ungläubig erklärt werden - Förderung des Dialogs zwischen den Religionen im Land sowie innerhalb des Islams

Islamabad (KNA) Der Ulema-Rat pakistanischer Islamgelehrter (PUC) fordert in einer Resolution das Ende von Extremismus, Terrorismus und sektiererischer Gewalt. Zudem sprach sich der Rat für die Förderung des Dialogs zwischen den Religionen im Land sowie innerhalb des Islams aus, wie die pakistanische Tageszeitung "The Dawn" am Donnerstag berichtete.






Keine islamische Sekte dürfe zu "Ungläubigen" erklärt werden, kein Muslim oder Nicht-Muslim "verdient den Tod"; das Volk sowie alle Religionen sollten gemäß der in der Verfassung garantierten Rechte leben können, hieß es. Von der Regierung forderte der Rat den Angaben zufolge die Schaffung eines "Nationalen Versöhnungsrats". Dem PUC gehören die meisten islamischen Strömungen und Denkschulen Pakistans an.






Pakistan ist ein mehrheitlich islamisch-sunnitisches Land, in dem islamistische Hardliner zunehmend an Einfluss gewinnen. Religiöse Minderheiten wie Christen und Hindus sowie islamische Minderheiten wie Ahmadis und Schiiten sehen sich Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt ausgesetzt.






In einer Serie von Fatwas hatte der PUC in den vergangenen Jahren sogenannte Ehrenmorde, die Brandmarkung von Schiiten und Ahmadis als "Ungläubige" sowie die Terrororganisation "Islamischer Staat" als unislamisch verurteilt. Im März 2013 hatte der PUC-Vorsitzende Allama Tahir Ashrafi allerdings gesagt, Selbstmordanschläge seien durch den Islam gerechtfertigt, solange in Afghanistan US-Truppen stationiert seien.