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Freitag, 23.03.2018

UN-Botschafterin Blanchett: In Rohingya-Lagern droht Katastrophe

Die zweimalige Oscar-Gewinnerin und Sonderbotschafterin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR Cate Blanchett ruft zum Schutz der Rohingyaflüchtlinge vor dem im April beginnenden Monsun auf. Nach einem Besuch in den Flüchtlingslagern in Cox's Bazar in Bangladesch warnte Blanchett am Mittwoch vor einem drohenden "Notstand innerhalb eines Notstands".

Den vor Gewalt und Menschenrechtsverletzungen geflohenen Rohingya drohten nun Überschwemmungen und Erdrutsche durch heftige Regenfälle, so die australische Schauspielerin laut einer UN-Mitteilung. Blanchett appellierte an die internationale Gemeinschaft, Bangladesch und das UNHCR bei der Hilfe für die Rohingyaflüchtlinge zu unterstützen.

Seit Beginn der Vertreibung der Rohingya durch die Armee Myanmars flohen nach UN-Angaben mehr als 670.000 Menschen über die Grenze nach Bangladesch. In den Lagern in Cox's Bazar leben die Flüchtlinge in notdürftig zusammengebauten Unterkünften aus Bambus und Plastikplanen auf gerodeten Abhängen, die durch die schweren Monsunregenfälle abrutschen können.

Auch die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen warnte in dieser Woche vor einer Verschärfung der Lage mit Beginn der Regenzeit. Es drohe die Ausbreitung von durch verunreinigtes Wasser hervorgerufenen Erkrankungen wie Durchfall, Typhus, Hepatitis, Malaria und Dengue-Fieber. Bereits jetzt seien die gesundheitlichen Bedingungen alarmierend.

Als "Rohingya" bezeichnen sich die rund eine Million Muslime in Myanmars Teilstaat Rakhine. Das 1982 von der damaligen Militärjunta erlassene Staatsbürgerrecht in Myanmar zählt die Rohingya nicht zu den 135 offiziell anerkannten ethnischen Gruppen. Sie gelten daher nicht als Staatsbürger und sind Willkür weitgehend schutzlos ausgeliefert.