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Donnerstag, 25.11.2021


Bodenmosaik im Empfangsraum des Badehauses

Meilenstein in der Geschichte Palästinas

Wüstenschloss aus dem 8. Jahrhundert jetzt für Öffentlichkeit zugänglich

Ramallah (KNA) Einer der weltweit größten antiken Mosaikböden ist nun für die Öffentlichkeit zugänglich. Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtajjeh enthüllte laut Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur "Wafa" (Mittwoch) am Dienstagabend die Anlage im Hischams-Palast in Jericho. Zuvor war der rund 1.300 Jahre alte Boden im Palast des Omajjaden-Kalifen Hischam bin Abd al-Malik (691-743) aufwendig restauriert und überdacht worden.

Schtajjeh bezeichnete den Palast laut Bericht bei der offiziellen Einweihungsfeier als "wichtigen Meilenstein in der Geschichte Palästinas". "Der Mosaikboden, der aus 21 Farben besteht, repräsentiert den Sand, die Erde und die Steine Palästinas, und die Reflexion der Farben im Palast spiegelt die Farben unserer Haut wider", so der Ministerpräsident.

Das Mosaik mit figurativen und geometrischen Motiven erstreckt sich über eine Fläche von rund 835 Quadratmetern. Japan finanzierte die fünf Jahre dauernde Restaurierung in Höhe von umgerechnet rund 10 Millionen Euro.

Das Wüstenschloss aus dem 8. Jahrhundert befindet sich rund zwei Kilometer nördlich von Jericho und zählt zu den wichtigen archäologischen Stätten frühislamischer Zeit in der Region. Zu der sich über rund 60 Hektar erstreckenden Anlage gehören neben dem Palastgebäude unter anderem ein großzügig angelegtes Badehaus und eine Moschee. Eine ausgeklügelte Bewässerungsanlage verband die Anlage mit nahegelegenen Frischwasserquellen. Vermutlich wurde die Stätte kurz nach ihrer Errichtung durch ein Erdbeben zerstört. 1873 wurde sie wiederentdeckt, in den 1930er Jahren erfolgten erste Ausgrabungen.