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Sonntag, 29.10.2006

Bisher im ZDF und ARD keine Muslime

Intendant Peter Voß: „Der Islam gehöre ins Programm und in Verwaltungs- und Rundfunkrat“

Die in Deuschland lebenden Muslime sollen nach Ansicht der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), künftig in den Aufsichtsgremien von ARD und ZDF vertreten sein. Außerdem sollten öffentlich-rechtliche wie private Sender stärker über den Islam informieren, sagte die Staatsministerin im Kanzleramt der Tageszeitung «Die Welt» (Freitag). In Deutschland lebten 15 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, darunter 3,5 Millionen Muslime. Diese seien auch Hörer und Zuschauer öffentlich- rechtlicher Sender. «Darum halte ich es für folgerichtig, wenn sie auch in den Gremien vertreten sind und wenn sie in den Programmen entsprechende Angebote finden», sagte Böhmer.

Der Intendant des Südwestrundfunks (SWR), Peter Voß, regte ähnliches tags zuvor an und wurde noch konkreter: Er hält islamisch geprägte religiöse Sendungen in deutscher Sprache für dringend erforderlich. In der SWR1-Sendung „Leute“ sprach sich Voß zudem dafür aus, dass die islamische Minderheit in den Aufsichtsgremien des öffentlich-rechtlichen Rundfunks „angemessen vertreten“ werde. Anlass war die vom SWR unter dem Motto „Islam - so nah, so fremd“ veranstaltete Islam-Wocheim Fernsehen und Hörfunk des Senders.(siehe auch unterer link)

Nach Mitteilung des Senders strebt Voß zu beiden Vorschlägen eine konstruktive Diskussion im SWR und seinen Aufsichtsgremien an. Ihm sei klar, dass noch erhebliche Hindernisse zu überwinden seien. „Die Aufgabe muss aber jetzt in Angriff genommen werden, wir dürfen sie nicht schleifen lassen“, so Voß. Der Islam gehöre ins Programm und in Verwaltungs- und Rundfunkrat. Voß wandte sich zugleich erneut gegen muttersprachliche Nischenprogramme für Migranten. Dieser Weg sei kontraproduktiv.




Lesen Sie dazu auch:

    -islamwoche im SWR: "So nah und so fremd"
        -> (http://www.swr.de/islam/konflikte/-/id=1550002/9b45ms/index.html)