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Donnerstag, 30.11.2006

Bewährungsstrafe wegen Volksverhetzung durch "Islam-Karikaturen"

Amtsgericht Karlsruhe verurteilt 23-Jährigen wegen Verschickens von volksverhetzenden "Islam-Karikaturen". Der Mann hatte Zeichnungen an 87 Einrichtungen mit Islam-Bezug versandt.

Ein 23-jähriger Mann ist wegen der Versendung volksverhetzender Islam-Karikaturen über das Internet zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Das Amtsgericht Karlsruhe befand den Angeklagten der Volksverhetzung und der "Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen" für schuldig.

Er hatte am 4. Februar an 87 Personen und Einrichtungen mit Islam-Bezug eine E-Mail mit zwölf Bilddateien versandt. Auch islam.de hat eine solche E-Mail erhalten. Dabei handelte es sich um Bilder, die in beleidigender, verhöhnender und ekelerregender Weise verfremdet waren. Verunstaltet worden sind unter anderem Bilder der türkischen Flagge, eines mit Ornamenten versehenes Buch, das den Koran darstellen sollte und Fotos von kopftuchtragenden Personen. Die Bilder waren mit entsprechenden Schriftzügen versehen worden.


Beklagter bereut Tat heute

Der angeklagte Mann aus Siegburg, der vor dem Abitur an einem Abendgymnasium steht, legte ein Geständnis ab. Er habe sich in "blindem Aktionismus" in etwas hineingesteigert. Anlass sei der damalige Streit um die Mohammed-Karikaturen gewesen. Sein Vorgehen sei "eine Protestaktion" dagegen gewesen, "dass man seine Meinung nicht so frei äußern kann wie man möchte". Heute bereue er seine Tat. Die Karikaturen habe er im Internet gefunden und manche nachbearbeitet.

Das Gericht, das den jungen Mann auch zu 30 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilte, blieb unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Anklage hatte eine Freiheitsstrafe von 10 Monaten auf Bewährung und 60 Stunden gemeinnütziger Arbeit gefordert.