islam.de - Druckdokument - Druckdatum: Montag, 13.05.24
http://www.islam.de/877.php


islam.de - Alle Rechte vorbehalten

Dienstag, 14.05.2002

Innenmenister Otto Schily ruft Muslime auf, eine geistig-politische Auseinandersetzung mit dem sogenannten "islamistischen Terror" zu führen

Verglichen mit den Aussagen über Toleranz und Gewalt vor einigen Wochen klingen die heutigen Töne äußerst moderat. Damals hat der Innenminister sehr viel Unverständnis bei den in Deutschland lebenden Muslime erzeugt

Berlin - Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hat eine geistig-politische Auseinandersetzung mit dem islamistischen Terrorismus gefordert. "Wir müssen mit den Muslimen sehr offen und deutlich darüber reden, warum im Namen des Koran solche Verbrechen verübt werden. Verbrechen beginnen im Geist und in der Seele des Menschen", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntag). Zum Kampf gegen den internationalen Terrorismus gehöre es, "die Denkrichtung zu bekämpfen, die den islamistischen Terrorismus unterstützt". Diese Töne klingen weitaus sachlicher und konstruktiver als noch die Aussagen vor einigen Wochen.
Damals hat der Innenminister sehr viel Unverständnis bei den in Deutschland lebenden Muslime bewirkt (siehe Leserbriefe). In der Online-Ausgabe des Tagesspiegels wurde Schily damals so zitiert:
"Toleranz bedeutet nur die Bereitschaft, eine Religion oder Weltanschauung nicht mit Gewalt zu unterdrücken." "Es muss aber erlaubt sein zu sagen, dass der muslimische Glaube eine Verirrung ist." " Das müssten auch Muslime ohne gewalttätige Reaktion hinnehmen können."

Daraufhin hat der Zentralrat der Muslime in Deutschland Schily direkt schriftlich um Klärung des Sachverhaltes gebeten. Der Innenminister antwortet dann auch prompt in dem Stil, wie er es heute gegenüber dem Berliner "Tagesspiegel" tat. Man darf in Zukunft gespannt auf die vom Innenminister angebotenen offenen Gespräche sein!