Newsinternational Dienstag, 23.05.2017 |  Drucken

Unicef: 2,2 Millionen Kinder in Myanmar auf Hilfe angewiesen

Jeden Tag sterben 150 Kinder - 30% der Bevölkerung sind unterernährt - Massenmord und Verfolgung der muslimische Minderheit, Rohingya

Genf/New York (KNA) Das UN-Kinderhilfswerk Unicef fordert einen besseren Zugang zu rund 2,2 Millionen hilfsbedürftigen Kindern in Myanmar. Andauernde Konflikte und Armut besonders in abgelegenen Landesteilen verhinderten, dass auch die dortige Bevölkerung von den Reform- und Versöhnungsbemühungen der Regierung profitiere, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichen Bericht des Kinderhilfswerks.
Zwar hätten soziale und wirtschaftliche Regierungsmaßnahmen erste Erfolge mit Blick auf die Gesundheit, den Schutz und die Bildung von Kindern gezeigt. Dies gelte jedoch vor allem für die Städte.

Noch immer sterben in Myanmar nach Unicef-Angaben jeden Tag bis zu 150 Kinder unter fünf Jahren; 30 Prozent sind unterernährt. Mehr als die Hälfte aller Kinder lebe unterhalb der Armutsgrenze. Besonders Familien und Kinder in abgelegenen Regionen und Konfliktgebieten drohten von den Entwicklungsfortschritten des Landes ausgeschlossen zu bleiben. Vor allem sie bräuchten jedoch besonderen Schutz und humanitäre Hilfe.Unicef verweist in dem Bericht auf die Lage im konfliktgeplagten Teilstaat Rakhine im Norden des Landes. Dort leben den Angaben zufolge etwa 120.000 Binnenvertriebene in Flüchtlingslagern, darunter viele Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya. Kinder und Familien in der Region seien einer "Atmosphäre von Spannung und Konflikt" ausgesetzt.

Ähnlich sei die Lage auch in den abgelegenen Kachin-, Shan- und Kayin-Staaten und anderen Grenzgebieten, in denen das Militär und bewaffnete ethnische Milizen gegeneinander kämpften. Die Menschen dort seien von Armut, Vertreibung und Menschenhandel bedroht und hätten nur begrenzten Zugang zu grundlegender Gesundheitsversorgung und Bildung.Am Mittwoch beginnt in Myanmar die zweite Runde der Friedenskonferenz.

Erstmals seit der historischen Panglong-Konferenz vor fast 70 Jahren führen Regierung, Armee und die ethnischen Milizen wieder Friedensverhandlungen.




Ähnliche Artikel

» Obama in Myanmar (Birma): Vage Kritik an Verfolgung von muslimischen Minderheiten
» Ärzte ohne Grenzen: Mindestens 6.700 Rohingya getötet
» Muslime: Österreich soll Gewalt gegen Rohingya in Burma verurteilen
» Muslime in Myanmar fordern Wiederöffnung von Moscheen
» Grünen-Bundestagsfraktion warnt vor einem drohenden Völkermord an der muslimischen Minderheit der Rohingya in Myanmar

Wollen Sie einen
Kommentar oder Artikel dazu schreiben?
Unterstützen
Sie islam.de
Diesen Artikel bookmarken:

Twitter Facebook MySpace deli.cio.us Digg Folkd Google Bookmarks
Linkarena Mister Wong Newsvine reddit StumbleUpon Windows Live Yahoo! Bookmarks Yigg
Diesen Artikel weiterempfehlen:

Anzeige

Hintergrund/Debatte

Die Große Moschee in Duschanbe (Tadschikistan) ist das größte Gotteshaus in Zentralasien
...mehr

Film-Besprechung: "In Liebe, eure Hilde" - Dresens neuer Film erzählt eine tragische Geschichte aus der NS-Zeit auf der Berlinale 2024
...mehr

ZMD-Landesverband Rheinland-Pfalz in Staatskanzlei mit anderen muslimischen Religionsgemeinschaften: Kein Generalverdacht und: „Jüdisches und muslimisches Leben sind ein integraler Bestandteile des Landes"
...mehr

Daniel Barenboim mit DAG-Friedrich II von Hohenstaufen-Preis geehrt
...mehr

Buchkritik: "Faschismus" von Paul Mason – Von Aiman A. Mazyek
...mehr

Alle Debattenbeiträge...

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt (Hadj) -  exklusive Zusammenstellung Dr. Nadeem Elyas

88 Seiten mit Bildern, Hadithen, Quran Zitaten und Erläuterungen

Termine

Islamische Feiertage
Islamische Feiertage 2019 - 2027

Tv-Tipps
aktuelle Tipps zum TV-Programm

Gebetszeiten
Die Gebetszeiten zu Ihrer Stadt im Jahresplan

Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben

Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009