Newsnational Montag, 18.10.2004 |  Drucken

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Abteilung Kurios: Neiddebatte über angebliche Zweitfrau, die mitversichert ist

Milliarden Euro sparen die Versicherungen durch die Muslime wegen ihres strikten Alkoholverbotes jährlich, ganz zu schweigen von den immensen z.T. irreparablen Schäden, die der deutschen Volkswirtschaft andererseits durch Alkoholkonsum entstehen.

Eine Meldung stürmte gestern die Websites und fehlte heute in fast keiner namhaften Tageszeitung: “Von der Familienversicherung der gesetzlichen Krankenkassen profitieren auch die Zweit- und Drittfrauen eines Versicherten. Beitragsfrei mitversichert seien etwa Frauen, die mit einem Muslim nach ausländischem Recht wirksam in polygamer Ehe verheiratet seien, erklärte laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" das Gesundheitsministerium in einer Stellungnahme für den Petitionsausschuss des Bundestags.“ Soweit die Meldung.

Obwohl der Sprecher des Gesundheitsministeriums zu dem Bericht sagte, ihm sei kein einziger derartiger Fall in der gesetzlichen Krankenversicherung bekannt, konnte es sich wieder ein Politiker nicht verkneifen, in das Hohelied abendländischer Kultur einzustimmen: Der FDP-Politiker Volker Wissing übte in einem Spiegelinterview Kritik: „Die Ehe mit mehreren Frauen sei mit dem westlichen Werteverständnis unvereinbar. Deshalb müsse die Bundesregierung darauf achten, diese nicht über den Umweg der Sozialversicherung zu unterstützen.“

Nun gut, wenn schon polemisiert wird, dann darf zu Ende polemisiert werden: Seit über 50 Jahren zahlen nun Millionen Muslime brav ihre KFZ-Versicherung; Haftpflichtversicherung und Krankenversicherung. In der Mehrheit sind sie drogenfrei und vor allem: eine durch strikte Alkoholverbot bekannten Lebensweise durchzieht ihren Alltag.

Es ist eine Binsenweisheit, dass Alkohol heutzutage einer der direkten und indirekten Hauptverursacher von Unfallschäden, Krankheiten und Folgeschäden ist.

Hat sich in den letzten 50 Jahre bei den Politikern nicht herumgesprochen, wieviel Milliarden Euro die Versicherungen durch die Muslime wegen ihres strikten Alkoholverbotes einsparen, ganz zu schweigen von den immensen z.T. irreparablen Schäden, die der deutschen Volkswirtschaft andererseits durch Alkoholkonsum entstehen?
Führt man diesen Gedanken konsequent zu Ende, müssten eigentlich heute Rufe laut werden, wonach die Muslime in neue und niedrigere Beitragsbemessungsgrundlagen einzustufen sind. Schließlich zahlen sie seit Jahrzehnten auch die „Zeche“ alkoholisierter Schadensverursacher mit.

Aber hier – es geht wie gesagt um etliche Milliarden – wird wie selbstverständlich die Solidarität bei den Muslimen vorausgesetzt. Im Falle der Mehrehe, wo kein einziger konkreter Fall dem Gesundheitsministerium vorliegt, stellt man sich schützend vor die vermeintlich muslimischen Sozialversicherungsplündernden und sieht obendrein den Untergang des Abendlandes am Horizont bedrohlich aufleuchten. (AM)




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